Werbung
Werbung
Mobbing ist ein sehr ernstes und wichtiges Thema. Wer das Opfer von einem Mobber, also einer Person, die einer anderen seelisch oder auch körperlich zusetzt und verletzt, ist, sollte sich Hilfe suchen. Egal, ob in der Schule oder am Arbeitsplatz: Bei Mobbing solltest du dich unbedingt an jemanden wenden, der dich unterstützt. An einen Lehrer, an deine Mitschüler, an deine Chefin, deinen Chef oder an deine Kollegen. Nicht nur, dass es hilft, über Mobbing zu sprechen, es ist auch dringend nötig für deine Gesundheit, dass du dir ein Umfeld schaffst, in dem du dich gut aufgehoben fühlst. Wenn du in der Schule oder am Arbeitsplatz gemobbt wirst, ob von einer Person oder einer ganzen Gruppe, dann fühlst du dich dort ganz sicher nicht gut aufgehoben – und das ist ungesund für dich und deine Seele.
Viele Mobbingopfer glauben, sie seien selbst Schuld daran, dass sie in den Fokus von Mobbern rücken. Dass sie sich falsch verhalten, falsch aussehen oder falsch sind – das ist Quatsch! Die Mobber sind Schuld, diejenigen, die dich ärgern, fertig machen, beleidigen und bedrohen. Auf die Frage, warum du Mobbing ausgesetzt bist, kann ich dir deshalb leider keine befriedigende Antwort geben, denn es ist einfach super frustrierend und schrecklich ungerecht, dass du zur Zielscheibe von Mobbern wirst.
Mobbing ist ein wichtiges Thema
Letztes Jahr wurde eine PISA-Studie der OECD in Auftrag gegeben. Diese Studie hat ergeben, dass jeder sechste 15-jährige Schüler in Deutschland zum Mobbingopfer wird. In einer Klasse mit 30 Schülern sind das fünf Kids, die davon betroffen sind. Das sind fünf zu viel!
Mobbing kann viele verschiedene Formen haben. Manche Mobbingopfer werden beleidigt, lächerlich gemacht, es wird über sie gelästert, sie werden bedroht vielleicht sogar verletzt oder „einfach“ ignoriert. Denn auch das ist Mobbing, wenn du in einer großen Gruppe ignoriert wirst, keiner mit dir spricht und du aus allem ausgeschlossen wirst.
Ich habe auch schon Erfahrungen mit Mobbing gemacht. Sowohl in der Schule als auch später im Leben. Ich kenne es sehr gut, wenn sich jemand über mich lustig macht, über mich lästert oder mich ignoriert. Deshalb weiß ich auch, dass es sich einfach schrecklich anfühlt! Klar, einige von uns sind so selbstbewusst, dass es ihnen egal ist, was andere von ihnen halten, aber sind wir mal ehrlich: Für jeden ist es doch schmerzhaft, wenn man nicht das Gefühl hat, gemocht zu werden, sondern von allen fertig gemacht wird, oder?!
Leider muss ich zugeben, dass ich vermutlich nicht immer nur auf der Opfer-Seite gewesen bin. Ich kann mich zwar nicht daran erinnern, einen Mitschüler bewusst gemobbt zu haben, aber ich habe ganz sicher schon Verletzendes gesagt oder mich anderen gegenüber so verhalten, dass sie das Gefühl hatten, ich würde sie mobben. Es ist keine Entschuldigung, aber in meiner Jugend ging es mir echt nicht gut und ich war total überfordert von meinem Leben – in dieser Zeit habe ich verbal viel um mich geschlagen und weil ich nicht wusste, wie ich mit meinen Gefühlen umgehen sollte, habe ich sie solange ignoriert, bis sie sich aufgestaut haben und ich meinen Frust an anderen ausgelassen habe.
Die Mobber sind die Täter – nicht du!
Wenn du dich fragst, warum du gemobbt wirt, dürfte die Antwort ziemlich oft lauten: Weil der oder die Täterin mit sich selbst überfordert ist und sich besser fühlen möchte, in dem er andere verletzt.
Oft kann man Mobbing auch am Gruppenzwang festmachen. Fängt einer an, dich zu mobben, machen andere mit. Entweder, weil der Erst-Täter total beliebt ist und manche alles tun würden, um von ihm akzeptiert zu werden oder aber weil die anderen sehen, dass du ein „leichtes“ Opfer bist und sie deshalb einfach mitmobben. Denn leider ist es oft so, dass Jungs und Mädels mit einem geringen Selbstbewusstsein zum Opfer von einem Mobber werden. Einfach, weil sie sich selbst die Schuld am Mobbing geben und sich dann nicht gegen die Täter wehren, sondern alle Gemeinheiten über sich ergehen lassen ohne sich Hilfe zu suchen.
Wenn du anders bist als die anderen, anders tickst, dich anders anziehst oder anders aussiehst, kann das auch ein Grund dafür sein, zum Mobbingopfer zu werden. Kein guter, ein schrecklicher sogar, aber für viele Täter ist Anderssein leider schon Grund genug für Mobbing. Vielleicht, weil es sie irritiert, vielleicht, weil du etwas auslebst, was sie sich insgeheim wünschen aber nicht trauen. Vielleicht auch einfach, weil sie so festgefahren sind in ihrer Gedankenwelt, dass alles, was anders ist, keinen Platz mehr hat.
Wenn du mit Mobbing zu kämpfen hast, weil du anders bist, dann kostet es viel Mut, sich trotzdem nicht zu verändern, trotzdem du selbst zu bleiben, ich wünsche dir, dass es dir dennoch gelingt – denn du bist großartig! Nicht obwohl du anders bist, sondern weil!
Bei Mobbing solltest du dir Hilfe suchen
Falls du diesen Artikel liest und das Gefühl hast, vielleicht selbst ein Täter zu sein, dann bitte ich dich darum, einmal über deine Worte und Taten nachzudenken. Darüber, dass du entscheiden kannst, ob du andere Menschen verletzt oder nicht, darüber was du anderen mit Mobbing antust und darüber, wie du dich selbst als Opfer fühlen würdest.
Wenn du ein Opfer von Mobbing bist, dann höre auf, dich zu fragen, warum und höre vor allem auf, dir selbst die Schuld zu geben. Werde aktiv, such dir Hilfe. Sprich mit anderen Schülern oder Kollegen über deine Lage und tu dich vielleicht sogar mit anderen Betroffenen zusammen. Wende dich an Lehrer, Freunde, deine Eltern oder irgendjemand anderes, der dich unterstützen kann. Denn eines solltest du nicht vergessen: Du, deine Gesundheit und deine Seele sind wertvoll – und all das leidet, wenn du mit Mobbing zu kämpfen hast!
Wenn du glaubst, niemanden zum Reden zu haben oder dich einfach nicht traust, dann gibt es Hotlines wie die Nummer gegen Kummer, die du anonym anrufen und bei denen du mit professionellen Mitarbeiter sprechen kannst, die dich bei deinen Problemen beraten und unterstützen.
Hast du auch schon Erfahrung mit Mobbing machen müssen? Wenn du magst, berichte gerne im Kommentarbereich davon und teile deine Geschichte mit uns (natürlich anonym). Wenn du meinen Newsletter abonnierst, kannst du ab sofort auch eigene Texte im Mädels Club veröffentlichen.
Ich weiß, manchmal fühlt es sich nicht so an, manchmal geben dir andere das Gefühl, es sei nicht so, aber glaube mir: Du bist großartig!
GegenPronatalisten
31. Juli 2024 — 16:58
Ich habe mein ganzes Leben lang mit Mobbing zu tun gehabt. Andere denen es besser geht sorgen immer dafür, dass man arm bleibt und schwach. Ihnen passt einfach nicht wie ich aussehe und handle. Für viele gelte ich als hässlich und es ist schwer draußen navh gleichgesinnten zu suchen, denn Mobber sind in der Überzahl.
Sogar von Menschen die in Hilfsvereinen, Einrichtungen arbeiten wird man gemobbt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Mobber gerade in solche Berufe gehen, um Schwächeren zu schaden. Und als Opfer wird man meistens im Stich gelassen, man ist ganz alleine.
Pruvater Nutzer
27. November 2018 — 20:52
Ich werde schon seit der Schule gemobbt und es verfolgt mich bis heute im Berufsleben. In der Schule wurde ich nicht nur gestichelt, sondern es wurde auch körperliche Gewalt an mir ausgeführt, wo ich bis heute drunter leide. Ich hatte damals Hilfe von meinen Eltern. Die Lehrer haben nur weggeschaut. Meine Eltern sind damals übers Schulamt gegangen. Danach war für mich Ruhe, aber meine Narben heilen bis heute nicht. Es ging schließlich weiter in der Ausbildung bis danach. Irgendwann bin ich in psychologische Behandlung gegangen. Ich hatte auch schon Selbstmordgedanken. Ich konnte einfach nicht mehr. Meine Psychologin hat mich krank geschrieben. Heute bin ich erst mal von der Arbeit befreit, da ich schwanger geworden bin und ein Kind bekommen habe. Ich will wieder nach einen Jahr Elternzeit arbeiten gehen, habe aber dennoch Angst davor. Aber mal schauen, was die Zukunft bringt. Ich hoffe gutes.
Isi
29. November 2018 — 9:39
Hallo,
vielen lieben Dank für deine ehrliche Nachricht.
Deine Geschichte macht mich natürlich sehr traurig – es tut mir leid, dass du all das durchleben musstest und musst.
Ich finde es gut, dass du dir Hilfe suchst. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich selbst zu heilen und das geht nun mal oft nur mit der Unterstützung von Freunden, der Familie und auch Therapeuten.
Isi
29. November 2018 — 9:41
Außerdem finde ich es toll und mutig von dir, dass du trotz der Schwierigkeiten wieder zurück ins Arbeitsleben möchtest. Das ist genau richtig so, weil wir uns alle nicht von Mobbern kontrollieren lassen dürfen.
Weißt du denn schon, ob du in die gleiche Firma zurückgehen möchtest?
Sicher kann dir dein Therapeut hilfreiche Tipps geben, wenn es so weit ist und du wieder arbeiten gehst.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!
Liebste Grüße,
Isi von Mädelsschnack
Mary
21. Februar 2020 — 19:39
Hallo!
Deine Geschichte ist sehr traurig. Wollte fragen wie es dir heute geht?Gehst du wieder arbeiten?
Ich hoffe,dass es dir besser geht
susi
8. August 2018 — 19:46
Ich wurde und werde von meinem Bruder gekonnt. Er nennt mich immer Specki, Fetti sagt ich sei hässlich und so weiter. Ich Frage mich bin ich Schuld daran oder versucht er nur stark zu sein und mich zu schwächen er ist 15 wird 16 und ich bin 12 geworden.
Isi
9. August 2018 — 8:23
Liebe Susi,
das Wichtigste zuerst: Es ist nicht deine Schuld! Der Gedanke, dass dein Bruder sich stärker fühlen möchte, in dem er dich kleinmacht, könnte zutreffend sein.
Hast du deinem Bruder schon mal gesagt, wie du dich wirklich fühlst, wenn er dich mobbt?
Ich weiß, dass es viel Mut braucht, sich so zu öffnen und ich weiß auch, dass es sehr enttäuschend sein kann, wenn er dennoch nicht aufhört dich zu mobben. Aber ich möchte dir trotzdem raten, es zu versuchen. Denn wenn er weiß, dass es dich traurig macht, verletzt, dein Selbstbewusstsein kaputt macht und dir in der Seele wehtut, dann besteht eine Chance, dass er das Mobben sein lässt.
Außerdem möchte ich dir raten, dein Selbstbewusstsein zu stärken. Wenn du selbst weißt, wie wunderbar, großartig und schön du bist, dann können dich die Verletzungen anderer nicht mehr so tief treffen.
Auch wenn es sich komisch anfühlt: Stell dich jeden Morgen vor den Spiegel und sage dir ins Gesicht, wie toll du aussiehst. Wie schön deine Augen sind, deine Haare, deine Figur und alles andere.
Wenn du abends ins Bett gehst, dann denke über drei Dinge nach, die du den Tag über geschafft hast. Beispielsweise eine Aufgabe in der Schule gelöst oder einer Freundin ein Kompliment gemacht hast.
Glaub mir, du bist großartig – das solltest du wissen!
Liebe Grüße,
Isi von Mädelsschnack
Mobbing Helferin
26. Juni 2018 — 12:18
Das mit der Hilfe kann ich so definitiv unterschreiben. Vor allem am Arbeitsplatz sollte man bei Mobbing mal zur Arbeitsrecht Beratung o. Ä. gehen, bevor es eskaliert.
Anonymous
26. Juni 2018 — 17:44
Das stimmt.
Es ist wichtig, sich Hilfe zu holen und andere auf die Situation aufmerksam zu machen!
Isi
28. Juni 2018 — 9:08
Liebe Mobbing Helferin,
vielen Dank für deine Meinung.
Ich finde es auch wichtig, dass man nicht das Gefühl hat, da alleine durchzumüssen.
Liebe Grüße, Isi von Mädelsschnack
Anonymous
19. Juni 2019 — 9:21
Ich wurde auch in der Schule gemobbt, dass finde ich nicht schön.
Meine Klasse hatte mich immer wieder MAL AUSGEKRENZT: sIE HABEN MICH AUCH IMMER WIEDER BELEIDIGT: sogar Lehrer HABEN MICH AUCH BELEIDIGT: iCH FÜHHLTE MICH WIE EINE aUSENSEITERIN:
Isi
20. Juni 2019 — 8:12
Hallo Anonymous,
vielen Dank für deine Nachricht.
Es tut mir sehr leid, dass du so leidest. Es ist wirklich belastend, gemobbt zu werden. Besonders, wenn du das Gefühl hast, ausgegrenzt zu sein.
Gibt es niemanden, an den du dich wenden kannst? Gibt es Lehrer, die dich nicht mobben, mit denen du reden kannst. Oder können deine Eltern oder Großeltern etwas bewirken?
Es ist wichtig, dass wir mit unseren Gefühlen nicht alleine sind und jemanden von dem Mobbing erzählen.
Deshalb ist die Nummer gegen Kummer auch eine tolle Möglichkeit. Bitte wende dich an sie, wenn du Hilfe brauchst und niemanden zum reden findest.
Alles Liebe,
Isi von Mädelsschnack