Wenn du dich durch das Instagram-Profil von Anja Zeidler klickst, dann siehst du auf den ersten Blick viele schöne Bilder. Fotos, die nach einem coolen und glücklichen Lifestyle aussehen.
Aber: Wenn du ein bisschen genauer hinschaust, erkennst du, dass hinter Anja Zeidlers Instagram-Posts eine Message steckt. Wie die lautet? Sei glücklich, nicht perfekt!



Ungeschminkt-Bilder, Fotos von Dehnungsstreifen und aufbauende Self-Care-Sprüche – Anja Zeidler zeigt sich auf ihrem Instagram-Account ehrlich, verletzlich und wunderschön! Diese Offenheit hat die Schweizerin allerdings erst lernen müssen. Denn obwohl (oder gerade weil) Anja Zeidler bereits im Kindesalter als Model arbeitete und später ein gefeierter Fitness- und Social Media-Star wurde, hatte sie mit großen Selbstzweifeln zu kämpfen. Der Druck der Öffentlichkeit, das Gefühl, immer perfekt sein zu müssen, setzte ihr schwer zu. Um das (vermeintlich) perfekte Bild zu erfüllen, griff Anja Zeidler zu Anabolika, sie wurde sportsüchtig und ließ sich ihre Brüste operieren. Nicht, weil sie es für sich wollte, sondern weil sie glaubte, es tun zu müssen.

Anja Zeidler – sei glücklich, nicht perfekt

Doch irgendwann trat sie auf die Bremse. Sie zog sich zurück und arbeitete an sich und ihrer ganz persönlichen Vorstellung von einem glücklichen Leben. Das Ergebnis: Anja Zeidler ist happy – vor allem mit sich selbst.

Wie ihr das gelungen ist, verrät sie nun in ihrem neuen Buch „Sei glücklich, nicht perfekt“. Darin schreibt sie mehr über ihre Botschaft von Natürlichkeit und Selbstliebe und gibt Tipps, wie du das Beste aus dir und deinem Leben herausholen kannst – ohne dich dabei aus den Augen zu verlieren!

Mädelsschnack l Anja Zeidler Sei glücklich nicht perfekt
(c) Andrea Monica Hug

Der Instagram-Star im Interview

Wie im Buch spricht Anja Zeidler auch im Mädelsschnack-Interview offen und ehrlich über die Themen, die sie beschäftigen. Denn eines ist ihr ganz besonders wichtig: Egal, ob ihre Instagram-Follower oder die Leserinnen ihres Buches, alle sollen wissen, dass sie nicht alleine mit den Problemen und Herausforderungen des Lebens sind.

Anja, was genau möchtest du deinen Leserinnen von „Sei glücklich, nicht perfekt“ vermitteln?
Meine Geschichte ist extrem und doch so alltäglich. Ich weiß, dass wir Frauen immer wieder mit unserem Aussehen kämpfen und es uns viel zu oft an Selbstliebe mangelt. Ich hoffe, dass mein Buch „Sei glücklich, nicht perfekt!“ vielen Frauen Mut macht und inspiriert, nicht perfekt sein zu müssen. Außerdem habe ich sehr autobiografisch geschrieben und viel Persönliches erzählt. Damit will ich die Extreme zeigen, die ich einst gegangen bin und hoffe, dass viele anhand dessen verstehen können, dass es nie zu spät für ein „zurück zu dir selbst“ ist. Ganz egal wie weit du schon davon entfernt bist.

Das ist manchmal leider gar nicht so einfach. Schon alleine deshalb, weil uns oft vermittelt wird, perfekt sein zu müssen. Ein Beispiel dafür ist natürlich Instagram, da sieht immer alles so perfekt aus – oder trügt der Schein?
Auf jeden Fall! Viele vergessen immer, dass auf Instagram nur Highlights und nicht das eigentliche Leben gepostet werden. Jeder zeigt sich gerne von seiner besten Seite, das ist an sich nichts Verwerfliches. Sogar auf einem Familienfoto richten wir unsere Haare und lächeln bewusst. Problematisch ist es nur, dass sich viele auf Social Media mit diesem „Momentaufnahmen“ vergleichen und somit ihr Selbstwertgefühl senken. Social Media kann negativ für die Psyche sein – aber nicht nur! Es kommt immer darauf an, wie man mit Social Media umgeht und in welchem Maße es konsumiert. Ich rate, allem zu entfolgen, was einem keinen Mehrwert gibt und negativ beeinflusst.

Lerne, dich selbst zu lieben

Ist dieser Ratschlag auf deine eigenen Erfahrungen zurückzuführen?
Ja, ich bin früher auch mal dem surrealen Ideal verfallen, weil ich mir falsche Schönheitsideale zum Vorbild genommen habe. Heute zeige ich mich meistens ungeschminkt, echt und aus dem Leben. Ich schreibe gerne Texte mit Tiefgang unter meine Bilder. Ich hoffe, dass ich damit eine Gegenbewegung in der leider oft sehr oberflächlichen Instagramwelt sein kann und – insbesondere junge Frauen – zu mehr Selbstakzeptanz inspirieren kann.

Ganz allgemein: Was glaubst du, warum haben viele das Gefühl, perfekt sein zu müssen?
Schalte den Fernseher ein, blättere durch ein Modemagazin oder scrolle durch Instagram – überall siehst du erfolgreiche Menschen mit dem perfekten Aussehen, der perfekten Beziehung und dem perfekten Urlaub. Das gibt uns das Gefühl, diese Menschen seien glücklicher. Wir wollen auch glücklich sein, auch erfolgreich sein und schliesslich auch perfekt aussehen.
Deshalb ist es wichtig, dass wir den Bezug zur Realität nie verlieren und uns immer wieder bewusst werden, dass wir alle einzigartig sind. Genau so individuell, wie wir sind.

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Makel und Unterschiede machen uns besonders

Oft ist der Druck, perfekt sein zu müssen, so groß, dass Menschen sich selbst verbiegen und verlieren. Wie war es bei dir?
Total! Früher habe ich mir surreale Schönheitsideale zum Vorbild genommen. Ich wollte wie sie sein. Ich dachte, ich bin dann zufrieden mit mir, wenn ich perfekt aussehe. Irgendwann habe ich realisiert, dass egal was ich auch an meinem Körper verändere, immer etwas finde, was noch nicht stimmt an mir. Das habe ich auch in meinem ersten Buch „Sei glücklich, nicht perfekt!“ sehr schön beschrieben. Glücklich sein beginnt wo anders. Das musste ich erst selbst durchleben, um zu wissen, wo ich Selbstliebe, Zufriedenheit und Lebensfreude wirklich finde.

Selbstliebe und Zufriedenheit liegt eines zugrunde: Selbstvertrauen. Wie können wir den Glauben in uns selbst stärken?
In dem wir uns von all dem, was uns ein negatives Gefühl, das Gefühl von Minderwertigkeit gibt, distanzieren. Wir konsumieren pausenlos. Man sollte mal das Handy ausschalten, das Modemagazin zur Seite legen und sich mal nur sich selbst widmen. Befasse dich mit Selbstfindung. Lerne dich kennen. Wer bist du? Was macht dich aus? Woran hast du Spaß? Was kannst du nicht ab? Finde heraus, was für ein tolles und individuelles Wesen du bist! Hab dich gern – ganz egal was andere um dich herum tun oder nicht tun!

Ein starkes Selbstvertrauen macht uns stark

Manchmal fällt es schwer, sich das Urteil Fremder nicht zu Herzen zu nehmen. Beispielsweise durch Negativ-Kommentare im Internet…
Es ist immer sehr einfach, anonym im Netz über jemanden zu urteilen. Die Menschen, die einen Negativ-Kommentar schreiben, denken oft nicht nach, dass sich hinter dem Post „ein echter Mensch“ verbirgt. Viele „haten“ auch einfach aus Langeweile oder aus eigener Unzufriedenheit. Viele denken, sie können ihre eigene Unzufriedenheit überwinden, in dem sie sich über andere stellen und diese runterputzen. Und genau dort fängt es an: das muss einem bewusst sein! Negative Kommentare sind oftmals eine Reflektion der Probleme dieser Personen selbst. Mache Probleme anderer nicht zu deinen. Kenne deinen Wert und liebe dich selbst genug, so dass du es nicht zulassen wirst, dich von solchen Kommentaren kränken zu lassen. Und denke daran: Recht machen kannst du es sowieso nie allen. Deswegen: mache es dir selbst recht! In meinem Buch „Sei glücklich, nicht perfekt!“ habe ich übrigens ein ganzes Kapitel zu „Der Umgang mit Kritik“ verfasst. Ich widme mein Buch allen, denen es nicht immer leicht fällt, sich selbst zu lieben.

Bitte beende diesen Satz: Wir Mädels sind…
UNZERSTÖRBAR! Wir lassen nicht zu, dass uns irgendetwas oder irgendjemand runterzieht. Nie! Es gibt nichts, was wir nicht alleine schaffen könnten!



Ich finde, Anja Zeidler und ihr Buch „Sei glücklich, nicht perfekt!“ sehr inspirierend. Heutzutage ist es nicht einfach, die Scheinwelt im Internet von der echten zu unterscheiden. Deshalb ist es auch nicht einfach, sich selbst und den eigenen Idealen treu zu bleiben. Aber wir können üben, besser darin zu werden – denn wir sind großartig!

Hast du noch Anregungen oder Fragen zu Anja Zeidler oder ihrem Buch? Dann schreibe direkt hier in den Kommentarbereich. Dann noch schnell den Newsletter abonnieren, fertig.

Glaub an dich, denn du bist großartig!

Alles Liebe,
Isi von Mädelsschnack