Die Angst vor körperlicher Nähe & wie du sie überwinden kannst

Die Angst vor körperlicher Nähe kann sehr belastend sein. Sie beeinflusst unser Leben, unsere sozialen Kontakte und besonders unsere Beziehungen. Denn wenn wir uns davor fürchten, geliebt und berührt zu werden, stoßen wir Menschen von uns.



Mit der Angst vor körperlicher Nähe ist das so eine Sache. Obwohl Betroffene sich oft nach einer innigen, liebevollen Beziehung sehnen, können sie es nicht ertragen, berührt oder geküsst zu werden. Wenn du die Angst vor körperlicher Nähe kennst, dann weißt du, wie widersprüchlich die Gedanken und Gefühle sind, die mit dieser Furcht einhergehen.

Wie zeigt sich die Angst vor körperlicher Nähe?

Normalerweise vermittelt uns eine Umarmung Sicherheit, vielleicht auch Trost. Ein Kuss schenkt uns Liebe und Vertrautheit und Sex stärkt die Verbundenheit zu unserem Partner*in. Normalerweise. Denn leidest unter der Angst vor körperlicher Nähe, dann geben dir all diese zwischenmenschlichen Interaktionen überhaupt kein gutes Gefühl. Im Gegenteil: Berührungen versetzen dich in Panik. Dein Herz rast, du bekommst Schweißausbrüche und das Gefühl von Beklemmung.
Fürchtest du dich vor körperlicher Nähe, kann also selbst eine geliebte Person, ein vertrauter Mensch Angst bei dir auslösen. Und genau das macht die Sache so furchtbar kompliziert. Denn wenn wir in jemanden verliebt sind, dann wollen wir ihm natürlich auch nahe sein – die Angst macht es aber unmöglich.

Klar, dass die Angst vor körperlicher Nähe also eine riesengroße Belastung für eine Beziehung sein kann. Auch wenn der Partner*in Verständnis hat. Zumal es eben auch Körperlichkeiten sind, die großes Vertrauen schaffen können. Damit meine ich nicht nur Sex an sich, sondern auch an Küsse, Umarmungen und Kuscheln.
Fehlt diese Art der Verbundenheit, leidet die Liebe. Und die eigene Seele, denn körperliche Berührungen können unheimlich gut tun. Sie setzen Glückshormone frei, die durch unseren Körper schweben, Stress abbauen und gegen schlechte Stimmung und Depressionen wirken.

Wie entsteht die Furcht vor Berührungen?

Die Angst vor körperlicher Nähe kann unterschiedliche Ursachen haben. Einige verbinden Geschlechtsverkehr mit einer negativen, schmerzlichen oder vielleicht sogar traumatischen Erfahrung. Wenn du beispielsweise sexuelle Gewalt erlebt hast, fällt es dir natürlich schwer, dich auf einen anderen Menschen einzulassen und dich wieder so angreifbar und verletzlich zu machen.
Auch die Furcht davor, verlassen zu werden, kann zu einer Abwehr gegenüber anderen führen. Ganz nach dem Motto: Wenn ich niemanden an mich heranlasse, kann mir auch niemand wehtun.
Experten glauben, dass auch die Kindheit eine große Rolle in der Entwicklung von Ängsten spielt. Wenn Eltern nicht in der Lage sind, zärtlich zu sein, ihr Kind zu umarmen und beispielsweise liebevoll zu trösten, dann zeigt sich das auch oft im späteren Leben des Kindes.
Ich bin außerdem überzeugt davon, dass viele angst vor körperlicher Nähe haben, weil sie ihren eigenen Körper nicht mögen (vermutlich spreche ich hier aus Erfahrung). Leider glauben viele von uns, nicht schön, nicht attraktiv zu sein. Mehr noch, manche von uns ekeln sich regelrecht vor ihrem eigenen Körper. Tja und wenn du deinen Körper nicht magst, dann magst du es nun mal auch nicht, wenn er berührt und liebkost wird.



Wie kannst du deine Angst überwinden?

Oft sitzt die Furcht vor Nähe ganz tief in unserer Seele. Sie wird gefüttert von schlechten Erfahrungen und Verletzungen. Deshalb ist es nicht immer einfach, die eigene Angst zu überwinden. Natürlich können dir Therapeuten dabei helfen. In Gesprächen kannst du herausfinden, wo die Wurzeln deiner Probleme liegen. Eine Verhaltenstherapie lehrt dich außerdem, deine Panik Schritt für Schritt zu überwinden.

Meist ist es so, dass die Angst vor körperlicher Nähe stärker wird, je mehr wir unser Gegenüber mögen. Deshalb kannst du mit „ungefährlicheren“ Menschen üben. Fuß-, Kopf- oder Rückenmassagen bei einem professionellen Masseur beispielsweise können dir dabei helfen, Kontakt zu deinem eigenen Körper zu bekommen.

Der wichtigste Tipp ist jedoch der schwierigste: lerne, dich selbst zu lieben. Wenn du deinen Körper magst, dich wohl in ihm fühlst, dann wird es dir viel leichter fallen, mit anderen in Berührung zu kommen.

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Alles Liebe,
Isi von Mädelsschnack

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