Einfach über Sex reden. So schwer kann das doch eigentlich gar nicht sein. Doch, für viele von uns schon. Kein Wunder, immerhin ist das Thema super intim. Und sein wir mal ehrlich: Hin und wieder fällt es uns auch schwer, die eigenen Bedürfnisse auszusprechen und einzufordern…



Über Sex reden ist Übungssache

Sex kann einfach wunderschön sein. Aber er kann auch echt unbefriedigend sein. Ganz egal, ob wir als Single Sex haben, in einer neuen Beziehung oder schon ewig lang mit dem gleichen Partner zusammen sind – nur wenn wir offen und ehrlich mit unseren Vorlieben im Bett umgehen, kann der Sex zum absoluten Höhepunkt werden.

Dabei fällt es vielen von uns schwer, über Sex zu reden. Und auch dabei spielt es keine Rolle, ob wir unseren Gesprächspartner schon gut kennen, ein bisschen weniger gut oder so richtig gut. Ich glaube, das hat unterschiedliche Gründe. Zum einen ist Sex nach wie vor ein Tabuthema. Klar, er wird in Filmen und Serien gezeigt und irgendwo klopft immer irgendwer einen dummen Spruch darüber. Aber so richtig offen, direkt und vor allem produktiv wird nur selten darüber gesprochen. Das viel größere Problem ist jedoch, dass wir oft nicht lernen, über unsere Bedürfnisse zu sprechen. Und zwar in keinerlei Hinsicht. Vermutlich geht es den Männern da gar nicht groß anders. Die bekommen es jedoch bewundernswerterweise dennoch oft hin, ihre Bedürfnisse einfach einzufordern. Frauen tun sich damit ein wenig schwerer. Vielleicht liegt es daran, dass man uns sagt und zeigt, dass es nicht um unsere Befriedigung geht. Nur so eine Idee. Aber die Milliarden Pornofilme, die alle damit enden, dass er kommt, vornehmlich auf ihr, könnten den Eindruck erwecken.
Aber zurück zum Thema: Mädels, wenn wir besseren Sex wollen, dann müssen wir ihn einfordern. Wie? Ganz einfach: In dem wir lernen, über Sex zu reden.

Sprich offen über deine Bedürfnisse

Wann sollte ich mit meinem Partner über Sex reden?
Immer dann, wenn dir danach ist. Experten raten jedoch, vor dem Sex, am besten sogar vor dem ersten gemeinsamen Mal miteinander zu reden. So könnt ihr euch sagen, was euch gefällt und was nicht – und könnt euch direkt aufeinander einstellen.
Wenn das Erste Mal schon hinter euch liegt, ist es natürlich trotzdem noch nicht zu spät. Der sicherste Zeitpunkt bleibt aber dennoch der VOR dem Sex. Denn wenn ihr Dirty Talk im Bett nicht gewohnt seid, kann (muss aber nicht) es ganz schön irritierend und verunsichernd sein, wenn auf einmal jemand Anweisungen gibt.
Warum macht ihr nicht einfach einen Termin aus? Dann könnt ihr beide in Ruhe darüber nachdenken, was ihr euch vom anderen wünscht. Keiner ist vom Thema überrumpelt und kann sich darauf einstellen.

Übrigens: Ihr solltet auch über Sex reden, wenn gerade kein Problem ansteht. Denn gerade in längeren Beziehungen kann oft Routine, Langeweile, einfach der Alltag einkehren. Wenn ihr euch bewusst Zeit nehmt, um über Sex zu reden, dann könnt ihr vielleicht wieder mehr Spaß miteinander haben. Denn Überraschung: Die eigenen Bedürfnisse können sich im Laufe der Zeit ändern. Einige wollen einfach mal etwas Neues ausprobieren, andere haben vielleicht sogar einen Fetisch für sich entdeckt.

Kann er dich zum Orgasmus bringen?

Wie kann ich über Sex reden?
Am besten offen und direkt. Und aus der Ich-Perspektive heraus. Weil das Thema Sex für die meisten ein heikles ist, können Äußerungen darüber als Kritik oder Angriff verstehen werden. Deshalb beginne deine Sätze mit „Ich wünsche mir…“ oder „Mir gefällt…“. Wenn es nicht darum geht, dass dich dein Freund oder deine Freundin mit ihrem Verhalten im Bett verletzt oder verunsichert hat, dann konzentriere dich einfach auf das Positive. Darauf, was er oder sie tun kann, um dich zu befriedigen.

Wo sollte ich über Sex reden?
An einem Ort, an dem ihr beide (vielleicht seid ihr auch mehr als zwei, auch okay!) euch wohl fühlt. Und an dem ihr ungestört seid. Also vermutlich am besten Zuhause. Hier könnt ihr so frei wie möglich miteinander sprechen. Ihr könnt es euch entweder auf dem Sofa gemütlich machen oder ihr legt euch einfach nebeneinander ins Bett. Es ist oft einfacher, unangenehme Gespräche zu führen, wenn man sich nicht direkt in die Augen schauen muss. Wenn ihr nebeneinander liegt, umgeht ihr dieses Problem – und seid euch dennoch nahe.

Tu nichts, was dir nicht gefällt

Was ist sonst noch wichtig?
Wenn du selbst noch nicht genau weißt, was dir gefällt, kann ich dir Selbstbefriedigung ans Herz beziehungsweise an die Hand legen. Es ist schön, neue Dinge mit dem Partner auszuprobieren, aber es ist auch schön, sich selbst kennenzulernen.

Und: Es ist wichtig, über die eigenen Bedürfnisse beim Sex zu reden, aber noch viel wichtiger ist, auszusprechen, wenn du dich mit etwas unwohl fühlst. Es ist vollkommen okay, Dinge auszuprobieren. Festzustellen, ob man sie mag oder nicht. Ob man sie wiederholt oder sie zum Tabu werden. Aber:  Wenn sich irgendwas nicht gut anfühlt, ganz egal, ob körperlich oder einfach für dich in deinem Kopf, dann sag es. Du hast jedes Recht, auf dich und deinen Körper zu achten.



Ob Vorspiel (kann ich empfehlen), Nachspiel (kann ich empfehlen, wenn du noch nicht gekommen bist) oder der Sex an sich – es geht darum, dass du dich gut fühlst. Dass muss nicht immer bedeuten, dass ein Orgasmus notwendig ist (schaden kann es nicht), aber es sollte bedeuten, dass du den Sex genießen kannst.

Hast du noch Fragen zum Thema „Über Sex reden“? Dann schreibe uns direkt in den Kommentarbereich (gerne auch anonym). Dann noch schnell den Newsletter abonnieren und Mädelsschnack auf Instagram folgen, fertig.

Du bist großartig – und Sex sollte sich für dich großartig anfühlen!

Alles Liebe,
Isi von Mädelsschnack