Chamäleonmädchen: Künstlerin Jenniffer Kae im Interview

Lange Zeit bewegte sie sich hauptsächlich im Hintergrund. Genauer gesagt im Background. Als Sängerin unterstütze Jenniffer Kae mit ihrer Stimme Musiker wie Johannes Oerding, Cro und Lena. Doch jetzt erzählt sie mit ihren eigenen Songs ihre eigenen Geschichten.



Mit „halb 4“ hat Jenniffer Kae gerade den Markt mit ihrem ersten deutschen Album bereichert. Darauf zu finden sind poetische Songs, die sehr persönlich sind und dennoch von Gefühlen und Erfahrungen erzählen, die wir alle irgendwie schon mal fühlten oder erlebt haben. Im Interview mit Mädelsschnack verrät Jenniffer Kae, was sie zu ihrem Hit „Chamäleonmädchen“ bewegt hat und was wir alle aus dem Lied mitnehmen können.

Chamäleonmädchen: Jenniffer Kae im Interview

Was möchtest du deinen Zuhörern mit deinem Album „Halb 4“ auf den Weg geben?
Ich hoffe, ich kann bei den Menschen, die zuhören, ein Gefühl des Bei-Sich-Seins erzeugen. Wir rennen über Tag durchs Leben und neigen dazu, unsere Herzenswünsche und Sehnsüchte aus den Augen zu verlieren. Die Uhrzeit halb 4 in der Nacht hat eine Magie, die für mich darin liegt, dass der Kopf irgendwo zwischen Tag und Nacht ausgeht und das Herz erwacht und Raum für uns entsteht, in dem wir uns fühlen, unverfälscht, so wie wir sind. Deshalb habe ich dieses Lied auch als Titel für mein Album gewählt.

Um ein ganzes Album zu füllen, braucht es Inspiration. Wo findest du die?
Die größte Inspiration finde ich für mich in Momenten der Einfachheit und Ruhe. Abends auf dem Sofa zu sitzen, mit meiner Gitarre auf dem Schoß und einer Kanne Tee vor mir. Da kann nach meinen Reisen und Erlebnissen alles aufsteigen, was sich in mir angesammelt hat. Hier kann ich am besten in mich hören und daraus schöpfen.

Das heißt, das Leben an sich und die gemachten Erfahrungen inspirieren dich – gibt es dabei auch bestimmte Themen, die dich ganz besonders bewegen?
Identität fasziniert mich. Wir sind so facettenreich und beherbergen als Menschen so viele Aspekte in uns. Ich finde, die Blicke hinter die Fassaden am spannensten. Dahin, wo wir unsere Schwäche zulassen. Dahin, wo wir uns nicht verstellen und die Maske fallen lassen. Vor allem such ich diese Momente bei mir selbst. Ich versuche alle meinen „Anteilen“ Raum zu geben, wenn ich Musik mache.

Jenniffer Kae: Neues Album „Halb 4“

Dass es manchmal schwer sein kann, die eigenen Facetten zu erkennen und auszuleben hören wir in deinem Song „Chamäleonmädchen“. Kennst du das Gefühl, nicht so richtig du selbst zu sein?
Ich erwische mich immer seltener dabei, wie ich mich anpasse, nur um zu gefallen. Ich entwickle mehr und mehr eine Sicherheit darin, immer schneller in mich hinein zu spüren, meiner Wahrheit zu vertrauen – auch wenn die manchmal komplizierte Wege geht – und für mich zu sprechen und einzustehen. Aber das war nicht immer so.

Was denkst du, warum passiert es uns, dass wir uns anpassen und verändern – selbst dann, wenn wir es eigentlich gar nicht wollen?
Ich glaube, wir versprechen uns Dinge wie mehr Erfolg, mehr Anerkennung, Liebe… Gerade wir Frauen haben den sehr ausgeprägten Hang dazu, für andere da sein zu „müssen“. Uns in die zweite Reihe zu stellen und uns um alle zu kümmern, bevor wir für uns selbst sorgen. Es ist etwas Wundervolles, andere Menschen zu unterstützen und zu umsorgen, um das aber aus vollem Herzen zu schaffen und uns dennoch dabei nicht selbst aus den Augen zu verlieren, dürfen wir unsere Bedürfnisse und Wünsche nicht vernachlässigen.

Bitte beende diesen Satz: Wir Mädels sind…
…in unserer Verwundbarkeit am stärksten.



Vielen Dank, liebe Jenniffer Kae. Für das Interview und für deine schöne Musik!

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Jenniffer Kae ist großartig und du bist großartig – ganz egal, ob du ein Chamäleonmädchen bist oder schon ganz zu dir selbst gefunden hast.

Alles Liebe,
Isi von Mädelsschnack

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