Periode: Ein weltweites Tabuthema

Ich rede oft und gerne über die Periode. Nicht zwingend über meine, einfach über die Menstruation an sich. Warum? Weil ich überhaupt nicht einsehe, dass etwas so natürliches ein Tabuthema ist. Doch leider ist es das – und zwar nicht nur bei uns. Studien und Forschungen beweisen, dass Mädels weltweit aufgrund ihrer Periode benachteiligt werden.

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USA
In den USA, wie auch in anderen Ländern, gelten Menstruationsprodukte als Luxusartikel – und werden demnach hoch besteuert. Luxusartikel bedeutet, es handelt sich angeblich um Dinge, die nicht unbedingt nötig sind fürs Leben sind. Lebensmittel und Medikamente beispielsweise sind keine Luxusartikel. Tampons und Co. aber wie gesagt schon. Hä? Das macht ja wohl null Sinn! Immerhin braucht die Hälfte der Erdbeförderungen eben doch Menstruationsprodukte im alltäglichen Leben.
In Amerika führt die Luxussteuer im Besonderen dazu, dass ärmere Menschen sich immer wieder zwischen einer Mahlzeit oder einem Tampon entscheiden müssen…

England
Im Jahr 2017 haben laut dem Independent-Instituts mehr als 137.700 Mädchen in Großbritannien die Schule geschwänzt, weil sie ihre Periode hatten und sich keine Menstruationsprodukte leisten konnten! Unglaublich, oder? Weil Tampons, Binden und Co. zu teuer sind, verpassen Mädels wichtige Stunden im Unterricht! Noch ein schlimmer Nebeneffekt von zu hohen Regel-Kosten: Frauen benutzen die Menstruationsprodukte länger als sie sollten, was schwere gesundheitliche Folgen haben kann.

Die Periode ist ein weltweites Tabuthema

China
Wir alle können selbst entscheiden, ob wir während unserer Periode Tampons, Binden, Menstruationstassen oder andere Utensilien benutzen. In China jedoch haben die Mädels nicht die Chance, frei zu entscheiden – dazu wissen sie zu wenig.
Als die chinesische Schwimmerin Fu Yuanhui offen darüber sprach, dass sie zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio ihre Periode hatte, brach sie nicht nur ein Tabu, sie deckte auch ein großes Missverständnis auf: Die Reaktionen im Internet waren zahlreich. Aufgrund der Kommentare im Internet wurde schnell klar, dass die meisten Chinesinnen noch nicht einmal wussten, dass man während der Menstruation schwimmen gehen kann ohne eine Blutspur im Wasser zu hinterlassen…
Laut dem Guardian nutzen nur 2 % der Chinesinnen Tampons. Die Gründe: Sie haben Angst, das Tragen von Tampons sei gesundheitsschädigend und sie fürchten, die Tampons könnten ihr Jungfernhäutchen zerreißen. Tatsächlich kann das passieren, aber genauso gut könnte es auch beim Sport reißen. Der Punkt ist, dass es total okay ist, wenn das Jungfernhäutchen reißt. Es ist okay, wenn es durch Sex passiert und es in Ordnung, wenn es aus anderen Gründen passiert.
Die Los Angeles Times berichtet, dass eine schlechte Sexualaufklärung enorm dazu beiträgt, dass Frauen in China sich nicht trauen, Tampons zu tragen. Im Jahr 2015 wurden in China keine Tampons hergestellt, dafür 85 Milliarden Binden.

Die Periode ist total natürlich

Indien
Auch in Indien wird den Mädchen der Zugang zu Menstruationsprodukten erschwert, so dass 28 % angeben, nicht zur Schule zu gehen, wenn ihre Periode einsetzt. Laut CNN greifen Frauen deshalb zu ungewöhnlichen und ungesunden Alternativen wie Stoffstücken, Zeitungspapier, Asche, Holzspäne und mehr. Dass diese Alternativen keine gute Idee für die Gesundheit sind, ist ja wohl klar!
Zudem ist das Thema Periode in Indien ein soziales Tabu: Laut dem Bericht der Hindustan Times aus dem Jahr 2016 ist es Frauen während ihrer Periode nicht gestattet, in der Küche zu sein oder an rituellen Praktiken teilzunehmen. Der Grund: Viele halten die Menstruation für unnatürlich und schmutzig.


Nepal
Erst im August vergangenen Jahres wurde in Nepal die gängige Praxis Chhaupadi verboten. Dabei wurden Frauen während der Zeit ihrer Periode in einen Schuppen verbannt, weil sie als unrein galten. Die Umstände, denen die Frauen in den Schuppen ausgesetzt waren – beispielsweise dem Wetter – machten sie anfällig für Krankheiten und führten in einigen Fällen sogar zum Tod.

Lasst uns Tabus brechen

Kenia
In Kenia passiert in den letzten Jahren viel, dank der ZanaAfrica Foundation. Sie verteilen kostenlose Menstruationsprodukte und klären über die Periode auf, um Tabus zu brechen und alle Hürden aus dem Weg zu räumen, die den Mädchen aufgrund ihrer Regel in den Weg gestellt werden.
Doch nach wie vor ist es so, dass viel Arbeit zu tun ist und die Frauen oft aufgrund ihrer körperlichen Voraussetzungen benachteiligt werden.

 

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Für alle, die es bisher noch nicht wissen: Dein Körper ist großartig, deine Periode gehört dazu und ist deshalb ebenfalls großartig!

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